Das war Premiere: Am Sonnabend, dem 28. September 2013 übten über 150 Einsatzkräfte am Boiensdorfer Werder unter der Leitung von Niels Harder die Bekämpfung einer Ölhavarie.

Als amtierender Amtswehrführer war das sein Job.

Die Übung begann um 8Uhr mit der Alarmierung der FFW Stove, in deren Gebiet die Havarie auftrat. Rasch wurde die FFW Blowatz nachalarmiert und dann ging es, zunächst unsichtbar, Schlag auf Schlag: Feuerwehren aus Neuburg, Bad Kleinen, Wismar und Klütz treffen nach teilweise langer Anfahrt ein. Das THW kommt, die Malteser, der Einsatzleitwagen des Landkreises. Zum Schluss sind etwa 150 Mann im Einsatz und drängen sich fast auf dem Park- und Campingplatz am Boiensdorfer Werder.

Der Einsatz wird von Mitarbeitern des Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt aus Schwerin, darunter der stellvertretende Leiter Frank Müller, sowie den Leitern der Fachdienste Umwelt und Veterinärwesen der Kreisverwaltung und Mitgliedern des Katastrophenschutzstabes und der Bundeswehr beobachtet.

Fast drei Stunden dauert es, bis alle da sind und das Konzert der Kräfte soweit koordiniert ist, dass die Ölsperre ausgebracht werden kann. Das ging dann ziemlich schnell.

Parallel wurde, zum Glück als "Trockenübung", der Umgang mit einer großen Zahl verölter Vögel geprobt. Da nur 1% der Tiere gerettet werden kann, wenn sie einmal Öl im Gefieder haben, würde der Naturschutz im Ernstfall alles daran setzen Vögel daran zu hindern, in den kontaminierten Bereich zu gelangen. Und sei es mit dem Knallen von Schrotflinten.

Verölten Vögeln können die Veterinäre eigentlich nur ein schnelles Ende bereiten um sie vor einem langsamen, qualvollen Tod zu bewahren.

Gegen 13:30 Uhr ist fast alles wieder eingepackt und die Übung beendet. Möge uns der Horror eines Realeinsatzes erspart bleiben.

 

 

Niels Harder im Interview

 

 

Ölsperre bereit zum Aussetzen

 

Ölsperre ausgesetzt