Bekämpfung des Entstehungsbrandes am Hotel Schäfereck

Das Foto zeigt eine entscheidende Phase beim Brand des Schäferecks in Groß Strömkendorf am 19. Oktober 2022. Rechts im Bild das Löschfahrzeug der FF Blowatz. Am linken Bildrand sieht man Teile des Korbs einer Drehleiter, die sich im Aufbau befindet. Um unteren Bildrand erkennt man einen der sechs Feuerlöscher, mit denen die Heimbewohner die Branderstbekämpfung vorgenommen hatten. In der Bildmitte hält Kamerad Genge das Strahlrohr des Schnellangriffs der FF Blowatz. Er hält auf die Stelle, an der sich das Feuer erstmals durch das Reetdach gekämpft hat. Die Stelle befindet sich im Dach des ursprünglichen Schäferecks, der wie ein Anbau des großen, später gebauten Hotels erscheint. An dem Dach des Hauptgebäudes lehnt noch die Steckleiter der FF Blowatz, mit deren Hilfe der Gruppenführer zuvor das Dach durch Handauflegen auf Wärme geprüft hatte. Die untere aufsteigende Kante des Dachs (Ortgang) sieht angekohlt aus. Man sieht auch heruntergerissenes Reet vom Versuch, an den Brandherd zu gelangen.

Beim Eintreffen der FF Blowatz hatten die Heimbewohner ihre Löscharbeiten gerade beendet und zeigten dem anfahrenden Fahrzeug den Brandort an. Der Schnellangriff speist sich aus 800 Litern mitgeführtem Wasser und war innerhalb einer Minute einsatzbereit. An der angegebenen Stelle war jedoch keine Flamme erkennbar, so dass zunächst Ratlosigkeit herrschte, wohin der Wasserstrahl gerichtet werden soll. Es wurde die Stelle, an denen die Heimbewohner Flammen gesehen hatten, nachgewässert. Dabei handelte es sich um die Unterkante des Dachüberhangs des Hauptgebäudes. Durch händisches Fühlen auf und im Stroh wurde eine starke Wärme festgestellt, so dass die Wasserzufuhr fortgesetzt wurde. Das Wasser konnte die Wärmequelle aber nicht erreichen, da die noch intakte Oberseite des Dachs das Wasser sofort ableitete. Dann wurde durch Lücken zwischen den Brettern des Dachkastens, der unter dem Dachüberstand den Übergang zur aufsteigenden Wand bildet, Glutleuchten sichtbar. Auch diese Glut, vielleicht waren es auch schon Flammen, war für das Löschwasser nicht erreichbar. Ab diesem Moment war zu erwarten, was das Foto zeigt: Das Feuer breitete sich innerhalb des Daches aus, vorwiegend nach oben, und brach dann im oberen Bereich des Daches nach außen durch. Eigentlich war hier auch schon klar, dass das Gebäude kaum zu halten sein wird. Die anrückenden Kräfte waren noch dabei, die Löschwasserversorgung aufzubauen. Da sich das Feuer an der Innenseite des Dachs ausbreitete, konnte das wenige Minuten später anstehende Löschwasser nichts mehr ausrichten, um die Ausbreitung des Brandes noch zu stoppen. Auch ein Innenangriff hätte nicht zum Erfolg führen können, da das Reetdach von innen verkleidet war und sich der Brandherd dahinter befand.

Das folgende Bild zeigte das traurige Ergebnis des Brandes aus der gleichen Perspektive

Hotel Schäfereck am zweiten Tag nach dem Brand

Frank Scholz